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Der Verein apfel:gut e.V. aus Hollingstedt in Schleswig-Flensburg hat sich zum Ziel gesetzt, die Obstzüchtung wieder selber in die Hand zu nehmen und zurück in die Obstbetriebe zu holen. Die Initiatoren wollen vitale und gesunde Sorten hervorbringen, ganz ohne Eingriffe in die DNA. Zentraler Baustein ihres Konzepts ist die partizipative ökologische Züchtung. So arbeiten sie mit anderen Betrieben und Händlern zusammen und nehmen deren Ideen in ihre Arbeit mit auf.
Auch Grell Naturkost, unser Großhändler, zählt zu den Kooperationspartnern des Vereins und hat im August die ersten Äpfel junger Zuchtbäume aus dem Alten Land, vom Niederrhein und aus Hollingstedt bewertet. Eine Auswahl dieser neu gezüchteten Sorten geht nun an Erwerbsgärtnereien in die weitere Prüfung, bevor sie zur Sortenprüfung angemeldet werden.
Unser Großhändler fördert mit der Gerd Godt-Grell Stiftung seit Jahren die Züchtungsarbeit vom Apfel:gut Verein und leistet damit einen Beitrag zur Förderung von Biodiversität; denn Apfel:gut bringt wieder Robustheit, Geschmacksdiversität und Sortenvielfalt in das Angebot.
In einem Bericht warnten die National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine der USA 2016 davor, dass Gene Drives „irreversible Auswirkungen auf Organismen und Ökosysteme“ haben könnten. Die rasante Entwicklung der Technologie sei zugleich „ermutigend und beunruhigend“. Nötig sei ökologische Risikobewertung. Es gebe aber noch zu viele „Wissenslücken“ bezüglich der Genetik von Populationen und der Dynamik von ökologischen Systemen.
Die kanadische ETC Group kritisierte, der Bericht sei zwar in einigen Punkten „exzellent“. Aber er lasse wichtige Fragen aus, z.B. militärische Anwendungen oder die Nahrungsmittelversorgung.
weitere Infos: Wie umgehen mit „Kettenreaktionen“?
Trotz neuartiger Verfahren: Gentechnik bleibt Gentechnik. So sieht das auch der Europäische Gerichtshof. Er hat 2018 festgelegt, dass auch moderne Zuchtverfahren wie „Genome Editing“ reguliert werden müssen. Das bedeutet Risikoprüfung, offizielle Zulassungsverfahren und Kennzeichnungspflicht. Die FDP will den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in Deutschland dagegen erleichtern. Nutzpflanzen sollen anhand ihrer Eigenschaften und nicht anhand der Herstellungsmethoden bewertet werden. Generell gilt für Gentechnik: Der mögliche Nutzen heiligt nicht die Risiken. Gentechnik bietet keine langfristigen Lösungen für Klima- und Hungerkrisen. Im Gegenteil: Durch den Einsatz von gentechnisch veränderten Sorten wird die Monopolstellung von wenigen Saatgutkonzernen verstärkt – und damit auch die Abhängigkeit von Bauern und Bäuerinnen von diesen Unternehmen. Quelle: SPIEGEL ONLINE: „Verbraucherschutz: Parteien streiten über neue unsichtbare Gentechnik“, 08.11.19
KLICK-TIPPS ZUM THEMA:
• Eine neue Studie warnt: Die Freisetzung von Gentechnik-Organismen gefährdet den Artenschutz: deutschlandfunk.de
• Milliarden US-Dollar werden in Gentherapien mit „Crispr-Cas“ investiert. Doch die Gen-Schere verschnippelt sich häufiger als gedacht: tagesspiegel.de
PRESSEMITTEILUNG
Berlin, 13. Oktober 2019. Zu den Äußerungen von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner zum Thema Lebensmittelskandale/Lebensmittelkontrollen in der Bild-Zeitung vom 12.10. erklärt Martin Rücker, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch:
„Indem Frau Klöckner allein an die Bundesländer appelliert, unternimmt sie einen ebenso plumpen wie billigen Versuch, von der eigenen Verantwortung abzulenken. Doch es ist wie im echten Leben: Wenn die Ministerin mit dem Zeigefinger auf andere zeigt, sind drei Finger auf sie selbst gerichtet. Es gibt nur deshalb immer wieder neue Skandale, weil die immer gleichen, längst bekannten Schwachstellen und Gesetzeslücken im europäischen und deutschen Lebensmittelrecht nicht beseitigt werden. Frau Klöckner hat in ihrer gesamten Amtszeit darüber kein Wort verloren und hat keinerlei Initiative ergriffen. Mit dieser Haltung ist die Ministerin das größte Risiko für die Lebensmittelsicherheit in Deutschland. Weiterlesen